Nachwort

So schön wie der Urlaub selbst kann ein Tagebuch nie sein, aber es ist eine schöne Erinnerung an eine geile Zeit. An 34 Tage auf einem anderen Kontinent. An 34 Tage, an denen ich mich mit Vietnamveteranen genauso unterhalten habe wie mit Vegetariern. An denen ich mich über spanischsprachiges Busfernsehen in L.A. genauso gewundert habe wie über singende und pfeifende Busfahrer in Seattle. An denen ich den Zollbeamten im New Yorker Flughafen genauso wenig verstanden habe wie den amerikanischen Autowahn. An denen ich aber die amerikanische Kultur besser verstanden habe, als das ein Hollywoodfilm jemals vermitteln könnte.
Das schöne an Kulturen ist, dass es keine richtigen und falschen gibt, auch wenn wir Deutsche das nie verstehen werden. Aus amerikanischer Sicht ist Europa genauso komisch wie man als Europäer Amerika und die Amerikaner oft komisch findet. Aber wenn man ausnahmsweise einmal nicht über die Leute redet, sondern mit den Leuten redet, versteht man sich gegenseitig besser. Da man in der Bahn definitiv mehr Einheimische trifft als im Auto, bin ich überzeugt davon, dass meine Reisemethode die beste war, um Land und Leute kennen zu lernen. Aber auch bei den Reisemethoden gibt es, verdammt nochmal, kein richtig und falsch. Es gibt nur gelungene Reisen und nicht so gelungene Reisen. Diese Reise war gelungen.

Wien, im September 2008

Markus Belz

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