Von Vancouver nach Vashon Island



Geschafft! Auch die dritte und letzte Einreise in die USA haben wir nach längerem Schlange stehen und der Beantwortung nerviger Fragen überstanden. Bis zum Rückflug nach Deutschland werden wir jetzt die USA nicht mehr verlassen, wir können also Zeit sparen und unsere Fingerabdrücke für uns behalten.
Die letzte Einreise in die USA ist gleichzeitig die letzte Ausreise aus Kanada; aus diesem zweitgrößten Land der Erde, in dem wir die vergangenen zwei Wochen überwiegend verbracht haben.
Damit ist die Exkursion nun endgültig beendet und die Aftershow-Party beginnt. Ab jetzt sind wir nur noch zu dritt unterwegs und müssen alles selbst organisieren. Dafür genießen wir aber völlige Freiheiten und können machen, was wir wollen. Theoretisch zumindest. Theoretisch will ich heute Abend den kostenlosen Fahrradverleih in unserem Hostel auf Vashon Island nutzen und von Küste zu Küste radeln. Praktisch hat der Aufenthalt an der Grenze so lange gedauert, dass der Bus mehr als eine Stunde Verspätung hat und wir unsere Fähre nach Vashon Island nicht mehr kriegen können. Mit der nächsten und letzten Fähre hat man auf der Insel keinen Busanschluss mehr, sodass wir noch nicht wissen, wie und wann wir zum Hostel kommen. Die Fahrradtour hat sich also erledigt. Zum Glück war es aber die letzte Einreise in die USA…



„It’s the best place in the United States“, hat uns der Amerikaner heute Nachmittag auf der Fähre angekündigt. Er stammt ursprünglich aus Pennsylvania und ist innerhalb der USA mehrmals umgezogen, bis er letztendlich auf Vashon Island gelandet ist.
Eben dieses Vashon Island, eine Insel westlich von Seattle, hat er als den schönsten Ort der USA angepriesen. Nach ein paar Stunden auf der Insel können wir zumindest sagen, dass es sehr schön ist. Man riecht richtig die Natur; überall geht es Hügel hoch und runter; eine schöne Mischung aus Wäldern, Äckern und Holzhütten. Das zentral auf der Insel gelegene Hostel besteht aus Indianertipis und Holzhäusern im Westernstil und ist das krasse Gegenteil der großstädtischen Unterkünfte in den vergangenen Wochen. Richtig schön, nach den ganzen Städten mal wieder Natur zu riechen und durch dunkle Wälder zu laufen.
Das Hostel stellt kostenlos Fahrräder zur Verfügung. Oder was man Fahrräder nennt. Verkehrssicher sind sie nicht wirklich, aber Spaß hatten wir trotzdem. Da es doch einen Anschlussbus an die letzte Fähre gab, konnten wir die eigentlich schon abgeschriebene Tour also doch noch machen. Richtige Serpentinen, Blick auf den Sonnenuntergang, kleine Sträßchen durch den Wald, ein tolles Erlebnis.
Den Tagesausklang haben wir mit Frauke, einer anderen Deutschen, die wir heute Nachmittag auf der Fähre kennen gelernt haben, in einem indischen Restaurant im Hauptort der Insel genossen. Das Heimradeln die dunkle Straße entlang war schon wieder das letzte große Naturerlebnis. Morgen früh geht es zurück in die Stadt: Seattle wartet schon auf uns.



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